Hauptstadt der Scheiße


Berlin ist die Hauptstadt der Scheiße. Das Hauptprodukt dieser Stadt ist die Scheiße, die im günstigsten Fall unterirdisch entlang der Kanalisation zu den Kläranlagen strömt. Die Bewohner dieser Stadt sind überwiegend mit der Erzeugung von Scheiße beschäftigt, ihre anderen Aktivitäten und Handlungen sind dieser Hauptbeschäftigung untergeordnet. Die Gesamtproduktion der Berliner Scheiße hat ihren Preis - sie ist wahrscheinlich die teuerste Scheiße auf der ganzen Welt, weil für deren Erzeugung unglaublicher Aufwand betrieben wird und die Unsummen ausgegeben werden. Den ganzen Tag verbringen die Erzeuger der Scheiße mit dem Verdienen von Zahlungsmittel, mit dem Tausch ihrer Verdienste gegen die Nahrungsmittel, mit der Zubereitung von Speisen, mit dem Kauen, Schlucken, Verdauen - alles nur, um am Ende die Scheiße hervorzubringen. Der Schlafraum, die Arbeitsstelle, der Supermarkt, die Küche sind nur die Übergangsräume, von denen man in die Toiletten sicher gelangt - alle Wege führen unausweichlich dorthin! Nachdem sie ihre WCs verlassen, tun die Scheißeerzeuger so, als ob sie mit der Scheiße, von der sie sich alltäglich trennen, nichts zu tun haben, obwohl die geleerten Därme verlangen, neu gefüllt zu werden. Die täglichen Bemühungen werden durch verdiente Befriedigung, die eine Darmentleerung mit sich bringt, belohnt - die Intensität des Erlebnisses stellt alle anderen Befriedigungsarten in Schatten, wo sie erblassen! Die Scheiße macht alle gleich: niemand wird aufgrund der Farbe, der Konsistenz und der Menge erzeugter Scheiße benachteiligt, jeder hat Recht, sich nach eigenem Ermessen an der Erzeugung des Bruttoinlandsprodukts zu beteiligen und während üblichen Geschäftszeiten sein oder ihr Geschäft verrichten. 

Die zweitwichtigste Stelle auf der Rangliste nach der Scheißeerzeugung nimmt naturgemäß die Pisse ein. Die Männer sind bei der Erfüllung dieser Aufgabe klar im Vorteil gegenüber den Frauen: sie müssen nicht hocken, obwohl den Frauen oft nachmachen. Schlimmer als die Frauen kommen darüber nur die Inkontinenten hinweg, die Ältesten und die Jüngsten - hier müssen Pfleger und Eltern immer auf der Hut sein, damit keine Kleider, Betten und übrige Gegenstände und Einrichtungen außerhalb der dafür vorgesehenen Orte durchnäßt werden. Die Näße ist nicht das Schlimmste dabei, sondern der Gestank, der in Treppenhäuser, Aufzügen, in allen möglichen Ecken und Enden zu spüren ist. Die wandernde Obdachlosigkeit und die anonymen Biertrinker tragen zur Verbreitung der Gerüche ihren nicht unwesentlichen Anteil bei. Die Kosmonauten müssen sogar ihre eigene Pisse wiederverwerten, um den Nebenprodukt ihrer Lebenstätigkeit nicht ins All zu versprühen. Auf der Erde ist es noch nicht so weit, lediglich experimentiert man damit, aus der Pisse die Dünger zu herstellen - und die Reste kommen überall hin und vor.